Die Geschichte der Sauna – von der Steinzeit bis in die Moderne

Die Geschichte der Sauna – von der Steinzeit bis in die Moderne

Das Wort „Sauna“ ist jedermann bekannt. Doch um die Ursprünge ranken sich diverse Mythen: Viele Menschen nehmen an, dass die Schwitzkabinen in der Antike auf dem Boden der griechischen Hochkultur entstanden. Richtig ist, dass die geschichtlichen Wurzeln der Sauna bis in die Steinzeit zurückreichen. Daran zeigt sich, dass es ein Grundbedürfnis des Menschen ist, durch Schwitzkuren den Körper zu trainieren und den Geist zu entspannen. Folgen Sie uns auf eine Reise durch die Geschichte des Saunierens, die einige Überraschungen bereithält!

1. Die prähistorischen Wurzeln der Sauna

Der Begriff „Sauna“ stammt aus dem Finnischen und bedeutet übersetzt „Schwitzstube“ oder „finnisches Bad“. Er beschreibt einen oder mehrere Räume, die mit Holz ausgekleidet sind und in deren Inneren hohe Temperaturen herrschen.

Obwohl die Sauna in der finnischen Kultur tief verwurzelt ist, entstanden die ersten Schwitzstuben vor vielen tausend Jahren in Ostasien, etwa auf dem Gebiet des heutigen Sibirien.

Archäologische Funde aus den kalten Regionen des östlichen Asiens legen nahe, dass unsere Urahnen mit Schwitzräumen vertraut waren. Die frühen Menschen gestalteten Höhlen mit einfachen Mitteln zu Schwitzstuben um. Forschern zufolge handelt es sich beim Schwitzbad um die ursprüngliche Sauna. Noch bevor die frühen Menschen Höhlen zu Schwitzkabinen umfunktionierten, füllten sie Erdlöcher mit heißen Steinen, die sie auf offenen Feuern erhitzt hatten.

In den folgenden Jahrtausenden besiedelten unsere Vorfahren nahezu sämtliche Teile der Erde. Da ihre Mobilität eingeschränkt war, verlief der kulturelle Austausch langsam. Von Ostasien gelangte die Saunakultur in das Gebiet des heutigen Finnlands. Wenngleich die Finnen die Sauna nicht erfanden, prägten sie die Kultur des Saunierens maßgeblich.

2. Saunakulturen der Antike

Die Bewohner des antiken Griechenlands liebten Saunas und Dampfbäder. Bedeutende Persönlichkeiten wie Philosophen und Politiker trafen sich in den Schwitzräumen und Badehäusern, um ihre Gedanken miteinander zu teilen. Wer weiß, ob wir uns heute am Internet, an Elektrizität und anderen modernen Annehmlichkeiten erfreuen könnten, wenn sich die Griechen nicht beim gemeinsamen Schwitzen über ihre Ideen zur frühen Mathematik ausgetauscht hätten?

In diesen antiken Saunas und Dampfbädern erwärmten unterirdische Heizkammern die Luft, die anschließend durch Rohre in die Schwitzräume gelangte.

In der römischen Hochkultur dienten die Saunaanlagen und Bäder nicht nur der Entspannung und dem sozialen Austausch, sondern auch der Hygiene. Rom gilt mit etwa einer Million Einwohnern als größte Stadt der Antike. Zu einer Zeit, als Medikamente nicht zur Verfügung standen und in vielen Ländern tödliche Seuchen um sich griffen, waren die hygienischen Zustände entscheidend für den Fortbestand des Römischen Reiches. In vielen Anlagen arbeiteten Masseure, die den arbeitsamen Römern nach einem anstrengenden Tag die Lasten von den Schultern nahmen.

Die römischen Saunas und Bäder unterschieden sich von den griechischen Varianten dadurch, dass sich in der Mitte eines Raumes ein Kohlebecken befand. Dieses erzeugte trockene Luft, deren Temperatur bei etwa 55 Grad Celsius lag. Heute bezeichnen Experten diese Form der Sauna als Laconium.

3. Die Saunakultur zur Zeit des europäischen Mittelalters

Obwohl sowohl die Römer als auch die Germanen sowie weitere Kulturkreise Europas seit der Antike mit dem Prinzip der Sauna vertraut waren, gerieten die Schwitzkuren für einige Jahrhunderte aus der Mode. Die Christianisierung des europäischen Kontinents führte dazu, dass öffentliche Nacktheit wie beim Saunieren als unkeusch galt.

Etwa ab dem 14. Jahrhundert etablierten sich Badehäuser im Orient, die sogenannten Hamams, als Orte der sozialen Zusammenkunft. Nahezu zeitgleich entstanden in größeren europäischen Städten wie Wien und Paris die „Badestuben“. Dabei handelte es sich um öffentlich zugängliche Bäder, die in Europa bis ins frühe 19. Jahrhundert vorzufinden waren.

Auch in anderen Weltregionen erfreuten sich die Menschen am Schwitzen. In Mittelamerika bauten beispielsweise zuerst die Maya und einige Jahrhunderte später die Azteken Schwitzräume, die sie für zeremonielle Zwecke nutzten; auf dem nordamerikanischen Kontinent konstruierten die indigenen Bewohner Schwitzzelte.

4. Wellness für jedermann – die Saunakultur ab dem 20. Jahrhundert

Im Jahr 1936 äußerten finnische Athleten im Rahmen der Olympischen Spiele in Berlin den Wunsch, sich nach anstrengenden Wettkämpfen in einer eigenen Sauna zu regenerieren. Da Schwitzkabinen, wie wir sie heute kennen, zur damaligen Zeit außerhalb Finnlands unbekannt waren, griff die Presse die Forderung interessiert auf. Bereits in den späten 1930er-Jahren entstanden die ersten modernen Saunaanlagen nach finnischem Vorbild in anderen Teilen Europas.

Zu einer weiteren Verbreitung der Saunakultur kam es mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Jahre des Krieges waren entbehrungsreich gewesen. Viele Kriegsveteranen litten an den Folgen von Kriegsverletzungen und psychischen Traumata. Die Menschen erkannten, dass die Sauna das ideale Mittel war, um den Körper zu regenerieren und den Geist zur Ruhe zu bringen.

Heute ist das Saunieren ein fester Bestandteil von Wellness- und Spa-Programmen. Auf immer mehr Grundstücken oder in größeren Einfamilienhäusern befinden sich Heimsaunas, die aufgrund der Coronapandemie einen Nachfrageboom erlebten.

5. Fazit – der natürliche Drang des Menschen zu schwitzen

Hätten Sie es gewusst? Noch bevor der Mensch die ersten Städte baute, nutzte er Höhlen als Schwitzräume oder genoss Schwitzbäder in mit heißem Wasser gefüllten Erdlöchern. Was skurril klingt, belegt die Tatsache, dass die menschliche Spezies ein natürliches Bedürfnis nach Schwitzkuren hat. Dieser Drang ist nicht verwunderlich, da die Sauna positive Effekte auf unser Wohlbefinden hat und die lebenswichtigen Funktionen des Körpers wie das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System stärkt. Aus historischer Perspektive trug das Saunieren dazu bei, die Anpassung unserer Vorfahren an unterschiedliche und teils widrige Lebensbedingungen zu ermöglichen und Krisen zu überstehen. Somit ist die Sauna auch in der heutigen Zeit, die viele Menschen als verunsichernd empfinden, eine Möglichkeit, die innere Balance zu wahren und den Körper gesund zu halten.

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