Saunieren für Anfänger: Tipps zur sicheren und angenehmen Saunanutzung

Saunieren für Anfänger: Tipps zur sicheren und angenehmen Saunanutzung

Der erste Saunabesuch soll eine wohltuende Erfahrung sein. Das Wechselbad der Temperaturen bringt den Kreislauf in Schwung und die Pausen sorgen dafür, dass der Gast zur Ruhe kommt. Allerdings hängt der Erfolg der Anwendung auch von dem richtigen Vorgehen ab. 

Hier erfahren Sie, was es mit den teilweise kuriosen Saunaregeln auf sich hat!

1. Welche Kleidung sollte man in der Sauna tragen?

Während man die Sauna in Ländern wie Frankreich und Spanien in Bikini oder Badehose betritt, saunieren die Deutschen im Adamskostüm. Das bedeutet, dass das reguläre Badeoutfit zu Hause bleibt. Und auch die Badelatschen werden vor dem Betreten der Sauna abgelegt.

Sie dürfen aber Handtücher oder Saunakilts mitnehmen, die nicht nur als Sitzunterlage dienen, sondern auch den Schutz Ihrer Intimsphäre gewähren. 

2. Wie oft sollte man Pausen einlegen, während man in der Sauna ist?

Damit Körper und Seele so richtig zur Ruhe kommen können, muss der Wechsel aus Hitzephasen und Pausen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Die Sauna-Anbieter richten für ihre Gäste nicht nur eine Saunalandschaft, sondern auch ruhige Rückzugsorte ein.

Die Saunabesucher entscheiden selbst, wie sie ihre Ruhepause gestalten wollen. Währen einige einen Powernap machen, lesen andere in ihrem Lieblingsbuch.

Ganz nach den individuellen Vorlieben kann der Gast selbst bestimmen, wie lange er pausieren will. Um den bestmöglichen Entspannungseffekt zu erzielen, sollte die Pause aber mindestens so lang wie die vorgeschaltete Hitzephase sein.

Der Kreislauf gibt das Belastungslimit vor. Das subjektive Körpergefühl kann individuell sehr unterschiedlich sein. Ein wöchentlicher Saunabesuch mit drei Durchgängen ist aber (auch für Sauna-Anfänger) ein realistischer Durchschnittswert.

3. Was sind die besten Sauna-Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsniveaus für Anfänger?

Für Saunaanfänger sind vor allem schonende Saunen zu empfehlen. Die Temperatur sollte so gewählt werden, dass sich der Körper langsam an die neuen Außenverhältnisse gewöhnen kann.

Beim Saunieren legt jeder subjektiv einen eigenen Maßstab fest. Für Ihren ersten Saunagang ist eine Maximaltemperatur von 80 °C aber aber ein guter Einstiegswert.

Außerdem können Sie durch die Sitzplatzwahl auf die Temperaturen Einfluss nehmen. In der obersten Reihe ist die Hitzeentwicklung besonders groß.

Neben der Temperatur trägt auch die Luftfeuchtigkeit zu Ihrem Wohlbefinden bei. Um die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen, sollte die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig sein. Als Faustregel gilt: Je höher die Raumtemperatur, desto höher ist auch die Luftfeuchtigkeit, da die Luft mit ansteigender Temperatur mehr Wasserdampf enthalten kann.

4. Gibt es besondere Regeln oder Etikette für die Saunanutzung?

Rund um das Saunieren gibt es ein großes, ungeschriebenes Regelwerk. Dieses setzt sich sowohl aus nützlichen Hinweisen als auch aus einigen Benimmregeln zusammen.

So sieht eine der wichtigsten Höflichkeitsregeln beispielsweise vor, dass ein angemessener Abstand (rund 30 cm) zum Sitznachbarn eingehalten wird.

Aus Rücksicht vor den Mitmenschen nimmt man in einer vollen Sauna außerdem neben gleichgeschlechtlichen Gästen Platz.

Zu den Gepflogenheiten innerhalb der Sauna gehört es, Rücksicht auf die anderen zu nehmen. Das kann auch bedeuten, angeregte Gespräche im Beisein anderer Gäste einzustellen.

Angestarrt zu werden sorgt bei den anderen Besuchern ebenfalls für Unwohlsein. Auch der Austausch von Zärtlichkeiten wird als pietätlos angesehen.

Der Umgang untereinander sollte grundsätzlich höflich und unaufdringlich sein.

Auch für den Ablauf gibt es ein eigenes Regelwerk.

Achten Sie darauf, die Kabine schnell zu betreten, damit nicht zu viel kühle Außenluft ins Innere gelangt. Wenn Sie nicht alleine sind, können Sie die anderen Gäste freundlich begrüßen, ehe Sie zur Sitzplatzsuche übergehen.

Legen Sie anschließend ein Saunahandtuch auf den Bereich, auf dem Sie sitzen wollen. Wenn Sie sich nackt nicht wohlfühlen, können Sie ein zweites Handtuch zum Schutz Ihrer Intimzone mit in die Sauna nehmen.

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Bedenken Sie bitte auch, dass der Aufguss für viele Saunabesucher der Höhepunkt des Tages ist. Die Kabinentür sollte während eines Aufgusses möglichst geschlossen bleiben, damit die Gäste diesen besonderen Moment in vollen Zügen genießen können. Denn: Beim Öffnen der Tür treten ätherische Öle und Dämpfe aus, wodurch der Aufguss seine volle Wirkung nicht mehr entfalten kann.

Die obigen Tipps haben Sie sicher durch den Saunagang geführt. Doch wie gehen Sie beim Abkühlen vor?

Gerade der Wechsel von heiß zu kalt kann sehr förderlich für die Gesundheit sein. Allerdings sollten Sie dabei vermeiden, direkt nach der Hitzephase in ein kaltes Tauchbecken zu springen. Andernfalls könnte es sein, dass der Kreislauf aufgrund der immensen Temperaturunterschiede zusammenbricht.

Sinnvoller ist es, erst Sauerstoff zu tanken und ein „Bad“ an der frischen Luft zu nehmen.

Anschließend können Sie sich mit einem Wasserstrahl erfrischen, damit sich der Kreislauf schonend an den Temperaturumschwung gewöhnen kann. Am besten arbeiten Sie sich dabei von der rechten zur linken Körperhälfte und unten nach oben bis zu ihrem Herzen vor.

Danach können Sie sich mit Crushed Ice oder Schnee einreiben oder ein kaltes Tauchbad nehmen.

5. Welche Vorbereitungen sollte man treffen, bevor man in die Sauna geht?

Der erste Saunabesuch ist eine kleine Wissenschaft. Gerade die ideale Vorbereitung wirkt stark auf das Wohlbefinden ein.

So wird beispielsweise empfohlen, auf üppige Mahlzeiten zu verzichten und stattdessen eine leichte Speise zu wählen, die nicht so schwer im Magen liegt. Das hängt damit zusammen, dass sowohl ein voller als auch ein leerer Magen einen negativen Einfluss auf den Kreislauf nehmen kann.

Die letzte Mahlzeit haben Sie am besten rund zwei Stunden vor dem Saunieren aufgenommen.

Lauchgewächse (wie Zwiebeln) sind aus Rücksicht vor den anderen Saunagästen ebenfalls tabu, weil dieses Gemüse beim Schwitzen wieder ausgedünstet wird.

Auch Krankheiten sind ein sicheres Warnsignal dafür, dass der Ausflug in die Sauna besser auf einen anderen Tag verschoben wird. Obwohl Saunieren ein echter Immun-Booster ist, kann das extreme Klima eine Belastung für die ohnehin schon angeschlagene Gesundheit sein. Außerdem besteht aufgrund der räumlichen Nähe zu den anderen Gästen ein hohes Verbreitungsrisiko.

Bei Zweifeln holen Sie sich vor Ihrem ersten Saunagang sicherheitshalber das OK von Ihrem Hausarzt ein. So stellen Sie sicher, dass das Spa-Erlebnis Ihrer Gesundheit zugute kommt.

Da der Saunagang in einer Wechselwirkung zum Biorhythmus steht, gibt es bestimmte Tageszeiten, an denen das Saunieren besonders zu empfehlen ist. Gerade Anfänger sollten für ihre Spa-Ausflüge am besten die Vormittage wählen. Das liegt daran, dass der abendliche Saunabesuch den natürlichen Rhythmen zuwiderläuft. Da die klimatischen Veränderungen für den Körper eine Art Belastung darstellen, schüttet dieser Stresshormone aus. Das wiederum kann den allgemeinen Erholungsfaktor senken und das Einschlafen am Abend in die Länge ziehen.

Ein gelungener Spa-Ausflug hängt aber auch vom Equipment ab. Zwei große Handtücher (eins als Sitzunterlage in der Sauna und das andere zum Abtrocknen), Badelatschen, Duschgel/Shampoo und Trinkwasser zählen zum notwendigen Mindestzubehör. Außerdem nehmen viele Besucher einen Bademantel mit.

Bevor es nun losgehen kann, folgt aber noch ein hygienischer Zwischenstopp. Vor dem Saunieren wird ein Duschgang eingelegt. Dadurch werden Schweißrückstände, Schmutz, Fette und Kosmetika entfernt. Anschließend gründlich abtrocknen, damit die Haut besser transpirieren kann.